Blasiwald - an der Südseite des Schluchsees gelegen

Die Geschichte von Blasiwald

Urkundlich wird das damals noch nicht besiedelte Blasiwald zum ersten Mal im Jahre 983 erwähnt. Die nächste Erwähnung stammt vom 08. Januar 1125, in welcher eine Schenkung vom Jahr 1076 bestätigt wird. Darin enthalten sind jedoch nur Gebiets- und Grenzangaben. Dann fehlen zweihundert Jahre lang alle Nachrichten über den Urwald zwischen Schluchsee und St. Blasien. 1381 erscheint das erste Mal der Name Blasiwald in einem Grundstücksverzeichnis, wo der Wald zwischen St. Blasien und dem Schluchsee als "Sant Blesis wald" bezeichnet wird.

Erst 1597 besiedelten zwei Glasmeister das Muchenland und errichteten dort eine Glashütte, welche 1622 nach Althütte umgesiedelt wurde. Nachdem man auch dort alle Wälder kahlgeschlagen hatte, wurde diese Glashütte 1684 aus der Gemarkung Blasiwald nach St. Blasien verlegt. Zurück blieben Wohnhäuser, welche Bauern und Siedlern überlassen wurden. So entstanden die Weiler Muchenland (1597) und Althütte (1622). 1609 ist die Rede von einer Mühle in der "unteren Eisenbreche" - und 1620 bitten einige Männer aus dem Habsmoos, vier Häuser in der Mitte von Blasiwald errichten zu dürfen. Dies dürfte die erste Besiedlung der Winterseite bedeuten. Es wird geschätzt, dass sich wohl schon 250 Menschen im Laufe des ersten Vierteljahrhunderts nach 1600 in Blasiwald angesiedelt hatten. Im Jahr 1686 hört man erstmals auch von der Siedlung Wüstengraben.

Im Mai 1781 wurde Blasiwald aufgrund richterlicher Entscheidung geteilt. Zwei Drittel im "oberen Blasiwald" kamen endgültig zum "Zwing und Bann" (Steuern), blieben also österreichisch. Ein Drittel in der "Vogtei Untereisenbreche" mit Draiberg und Wüstengraben kamen zur Reichsvogtei Schluchsee. Die Zweiteilung endete auch nicht mit der Aufhebung des Klosters St. Blasien 1806, sondern bedurfte einer "Entschließung" des Großherzogs Friedrich I. von Baden mit Wirkung zum 01. Januar 1885. Ab diesem Zeitpunkt gehörte die Gemeinde Blasiwald zum Großherzogtum Baden.

Ein berühmter Blasiwälder ist der Universitätsbildhauer Joseph Hörr (1732-1785), welcher als Bauernsohn schon im Knabenalter sein Talent beim Holzschnitzen zeigte. Bekannt wurde er durch seine meist religiösen Stuck- und Bildhauerarbeiten in St. Blasien, Freiburg und im weiteren alemannischen Raum.

Ein großes Ereignis stellte der Bau der Staumauer von 1929 bis 1932 für Blasiwald dar. Über 2000 Arbeiter waren in diesen Jahren in Blasiwald und Umgebung in Privatquartieren und Barackenlagern untergebracht. In pausenloser Arbeit vollendeten sie 1931 den Stollen und 1932 die Staumauer. Ein Teil der fremden Arbeiter wurde hier seßhaft und so zählte Blasiwald im Jahr 1933 den höchsten je erreichten Einwohnerstand mit 444 Personen.

Der Zweite Weltkrieg forderte auch in Blasiwald viele Opfer. Von 123 Kriegsteilnehmer fielen 33 und 14 blieben vermisst.

Im Jahr 1974 wurde Blasiwald als letzte Ortschaft in die Gemeinde Schluchsee eingemeindet. Nach wie vor hat Blasiwald einen Ortschaftsrat und einen Ortsvorsteher, die die Interessen des Ortsteil vertreten.